Warum der Plan B von Andreas Popp und Rico Albrecht von der Wissensmanufaktur aus ökonomischen Gründen nicht funktionieren kann
Endlich hat es geklappt und Rico Albrecht und ich konnten vor der Kamera über den Plan B diskutieren. Rico war sogar so nett, mich mit dem Auto mitzunehmen, es gibt also keine persönlichen Animositäten. Ergänzend zu dem Video (bitte vorher ansehen bzw. parallel zum Text aufrufen) möchte ich hier noch einmal erklären, warum der Plan B aus ökonomischen Gründen nicht funktionieren kann.
Mathematisch formalisiert lässt sich der Plan B so darstellen:
Der Wert eines Vermögensgegenstandes sind die zukünftigen abgezinsten Erträge.
a) Beispiel Anleihe A: 10%, thesaurierend:
Jahr 1: 110, Jahr 2: 121, 3: 133,1 4: 146,41 5: 161, 05 => Jahr 0: 100 = Gegenwartswert (161,05 mit zehn Prozent abgezinst)
b) Fließendes Geld, 100 Einheiten:
Jahr 1: -10, 2: -10 3: -10 4: -10 5: -10 6: -10 7: -10 8: -10 9: -10, 10: -10: => Wert im zehnten Jahr 100 -100 = 0 => Gegenwartswert = 0
c) Grundstück:
Jahr 1: -x, 2: -x, 3:-x …….. bis in alle Ewigkeit => Jahr 0 = – unendlich
d) BGE = fließendes Geld = 0
Ökonomischer Wert Plan B:
e) B = 0 (FG) – unendlich (Grundstück) + 0 (BGE) = – unendlich
=> staatlich kontrolliertes TV
=> Verfolgung von Regimekritikern
=> Plan B = Big Brother = NWO
a) Solange die Erträge bekannt und sicher sind, lässt sich ein exakter Gegenwartswert berechnen, in diesem Beispiel liegt er bei 100. Sobald sich das Zinsniveau ändert oder die Bonität des Schuldners in Frage gestellt wird, ändert sich der Gegenwartswert.
b) Im Falle des fließenden Geldes ist aber sowohl das Zinsniveau als auch die Bonität des Schuldners irrelevant. Denn das fließende Geld wirft ja keine Erträge ab, sondern erwirtschaftet sichere Verluste. Egal mit welchem Zinssatz man abzinst, der Gegenwartswert ist immer 0. Dies gilt auch für unser heutiges Geld, weil es beliebig vermehrbar ist. Im heutigen System ist diese Tatsache besser verschleiert, früher oder später kehrt aber auch jede Papierwährung zu ihrem inneren Wert Null zurück, wie schon Voltaire erkannt hat.
Rico Albrecht behauptet in dem Interview mehrfach, das fließende Geld würde nicht weniger wert. Aber er will ja mit der „Umlaufsicherung“ etwas finanzieren, also muss der Bürger natürlich um den Betrag mehr arbeiten, der den entsprechenden Staatsausgaben entspricht. Ob man nun davon spricht, dass die Bürger weniger haben oder das Geld weniger wert sein wird (also der ausgegebene ursprüngliche Schein) ist irrelevant. Ausgaben können nur durch Produktion finanziert werden. Also muss man das Geld dafür von den produktiv tätigen Menschen wegnehmen. Man kann sich eben nicht reich drucken oder wie Baron von Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.
c) Um also zu verhindern, dass die Leute in Immobilien fliehen, muss der Plan B einen Wert von unter Null erzeugen und genau das gelingt ihm. Da jedem Grundstück eine unendlich lange Reihe von negativen Zahlungen auferlegt wird, beträgt der Wert eines Grundstückes minus unendlich. An dieser Stelle könnte entgegnet werden, dass das Grundstück ja auch Erträge erwirtschaftet. Genau dieser Ertragswert soll laut Plan B auch besteuert werden. Das Problem: Die Besteuerung ist sicher, die Erträge aber nicht. Hätte Rico – in der Studiosituation wohl überrascht von der Argumentation – diesen Einwand gebracht, hätte ich ihn und Robert Stein folgendes gefragt, um die Situation zu erläutern:
Stellt euch vor, ich plane folgendes Geschäftsmodell: Meine Idee ist, eine Fabrik zu bauen, die alle Waren in rosa produziert. Welche Rendite brächte das? Die Antwort: Weder Rico, noch Robert, noch ich, noch der Heilige Geist wissen es. In einer Marktwirtschaft werden Millionen verschiedener Geschäftsmodelle ausprobiert. Die meisten scheitern und wir sehen nur die Überlebenden. Die negativen Auszahlungen im Plan B nach einem fiktiven Ertragswert sind aber absolut sicher. NIEMAND, wirklich NIEMAND auf der ganzen Welt würde sich auf solch ein Harakiri-Unternehmen einlassen und ein Grundstück mit sicheren Verlusten kaufen, in der Hoffnung, sie durch die Erträge kompensieren zu können. Der Unternehmer muss ja ohnehin schon das Geschäftsrisiko, die Investitions- und Finanzierungskosten und so weiter tragen. Genau deshalb besteuert der Staat ja in der Regel tatsächlich angefallene Erträge und nicht fiktive, obwohl er mit dem zunehmenden Sozialismus auch diese Regel immer weiter aufweichen wird. Schweden hatte in bestimmten Fällen Steuersätze von über 100 Prozent, bevor dort eine gewisse Trendwende zu weniger Staat einsetzte.
Das alles drückt sich in einem mathematischen Wert von „minus unendlich“ aus. Ein Grundstück oder ein Vermögensgegenstand alleine ist nichts wert, solange keine Erträge anfallen. Das ist von entscheidender Wichtigkeit, weil damit alle Menschheitsbeglückungsmodelle mathematisch widerlegt werden können. Egal, ob sie Gemeinwohl-Ökonomie, Sozialismus, Venus-Projekt oder Plan B heißen. Alle diese Modelle suggerieren auf die eine oder andere Weise eine Planbarkeit, die es einfach nicht gibt. Nichts ist ohne Risiko. In einer freien Marktwirtschaft überleben diejenigen, die richtig geplant haben und im Verhältnis zu den erfüllten Bedürfnissen am wenigsten Ressourcen verbrauchen. Sie werden durch hohe Gewinne für ihr hohes Risiko belohnt und anschließend dafür beneidet, dass sie angeblich für das Nichtstun Geld bekommen. Den Verlierern weint niemand hinterher. Die Planwirtschaftler dagegen setzen den Erfolg schon voraus, obwohl sie ohne echte Marktpreise noch nicht einmal richtig kalkulieren können. Das hat Ludwig von Mises schon ausführlich in „Die Gemeinwirtschaft“ herausgearbeitet.
d) Da das bedingungslose Grundeinkommen in fließendem Geld ausgezahlt wird, ist es auch nichts wert. Die Leute würden versuchen, es so schnell wie möglich in langlebige Sachwerte umzutauschen, was – ähnlich wie unter unserem heutigen Schwundgeld – Spekulationsblasen erzeugt. Dies müsste wiederum verboten werden. Letztendlich dürfte man nur noch Waren wie Lebensmittel kaufen, die noch schneller verderben als das fließende Geld. Das war auch das Problem beim angeblichen „Wunder von Wörgl“. Zum bedingungslosen Grundeinkommen und der Zinskritik im Allgemeinen habe ich bereits Texte und stundenlange Videos erstellt.
e) Der Plan B hat einen ökonomischen Wert von minus unendlich. In Worte übersetzt heißt das, er ist unmöglich durchführbar.
Was mich am Plan B (weitere ausführliche Analysen hier) so fasziniert: Ich habe Rico Albrecht jetzt einigermaßen kennengelernt und bin ganz sicher, dass er absolut überzeugt vom Plan B ist und nichts Böses im Schilde führt. Er wiederum denkt, ich verstünde den Plan B nur nicht. Aber auf eine perfide Art und Weise fügen sich die verschiedenen Komponenten des Plan B tatsächlich zusammen. Man benötigt tatsächlich ein staatlich kontrolliertes Fernsehen, damit den Leuten die oben erklärten Zusammenhänge nicht zu schnell klar werden. Letztendlich scheitert der Plan B aber ohnehin recht schnell an seiner ökonomischen Unmöglichkeit.
Warum ich soviel Wert darauf lege, mich mit solchen Plänen auseinanderzusetzen: Es beschäftigt sich ohnehin nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz der Menschen mit diesen Themen. Wenn wenigstens diese dafür zu gewinnen wären, sich endlich einmal mit Ökonomie und der Österreichischen Schule zu beschäftigen, wären wir schon viel weiter.
In dem Interview mit Robert Stein und Rico Albrecht ist mir, denke ich, meine Verzweiflung darüber anzumerken, dass ich meine Gesprächspartner und damit sicherlich auch sehr viele Zuschauer einfach nicht erreiche. Ich werde mich aber weiterhin bemühen. Rico hat schon signalisiert, dass er weitere Diskussionen wünscht, weil die Zeit zu kurz war, wie ich auch fand. Ich diskutiere natürlich liebend gerne fünf Stunden am Stück um jedes Argument so lange zu drehen und zu wenden, bis es jeder kapiert.
Den meisten Menschen ist es ein Gräuel, sich mit Ökonomie zu beschäftigen und das ist verständlich. Aber Ökonomie ist nunmal die Lehre vom menschlichen Handeln. Man kann niemanden dazu zwingen, sich mit den Menschen zu beschäftigen, aber zumindest sollten sich diese Leute dann damit zurückhalten, die Menschen zu diesem oder jenem zu zwingen, sprich Politik machen zu wollen.
Oder wie es der große Murray Rothbard auf den Punkt gebracht hat:
„Es ist kein Verbrechen volkswirtschaftlich ungebildet zu sein, alles in allem ist es ein spezialisiertes Lehrfach und eines, welches die meisten Leute als »schwarze Wissenschaft« ansehen. Aber es ist ganz und gar unverantwortlich eine laute, lärmende Meinung zu ökonomischen Fragen zu haben, während man sich in diesem Zustand der Unwissenheit befindet.“
Das ist nicht als Affront gedacht, sondern eine nüchterne Feststellung. Den vielen Planwirtschaftlern da draußen würde kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie zugeben würden, dass sie sich geirrt haben. Ich bin ganz sicher, wenn Andreas Popp und Rico Albrecht sich hinstellen und sagen würden, wie haben uns geirrt, würde ihre Popularität nicht sinken, sondern steigen, weil ein solches Eingeständnis ganz selten vorkommt. Und die gute Arbeit, die sie in anderen Bereichen leisten, würde sogar noch aufgewertet werden.
Andreas Popp und Rico Albrecht betonen immer, der Plan B würde wie ein Komponentenkleber nur dann funktionieren, wenn alle Teile zusammenspielen. Das ist eine falsche Metapher. Richtig wäre: Wenn nicht jeder Teil für sich funktioniert, funktioniert auch das Ganze nicht. Ein Auto mit viereckigen Rädern, schlechten Bremsen, kaputtem Motor und schiefem Lenkrad fährt nicht.
Der Plan B ist ein Auto mit vier viereckigen Rädern. Wird nie fahren.
Since the Ebook is finally available on Amazon, I post some reviews of the German version…
Aus meiner Frage entwickelte sich schnell eine interessante Diskussion über die Gefahren der KI und…
Editorial zur aktuellen CryptoSpace-Ausgabe Vol. 38 April 2021 Ein Gutteil dieser Ausgabe beschäftigt sich damit,…
▶️ LBRY: ▶️ Odysee: ▶️ BitChute: https://www.bitchute.com/video/wsqhotHWmcUQ/ https://www.bitchute.com/video/wsqhotHWmcUQ/ ➡️ WISSENSCHAFFTPLUS – Wichtige Texte (Key texts in…
▶️ LBRY: ▶️ Odysee: ▶️ BitChute: https://www.bitchute.com/video/90sq574jdT4E/ https://www.bitchute.com/video/90sq574jdT4E/ ➡️ Rote Karte für Coronahttps://www.rotekartefürcorona.de/drei-rote-karten.php 📖 Corona –…
➡️ Bestseller-Autor und Sicherheitsexperte Stefan Schubert auf Telegram: https://t.me/SchubertsLM ▶️ LBRY: ▶️ Odysee: ▶️ BitChute: https://www.bitchute.com/video/yRuKC1W6MO9m/…
View Comments
Interessant.
Ich finde es übrigens äußerst schwierig seine eigene Überzeugung mal kurz beiseite zu lassen um sich Neuem zu öffnen.
Umso tiefer man da drin ist, umso schwieriger ist es da wieder rauszukommen, das hat, glaub, selbst der Hirnforscher Gerald Hüther so erkannt und herausgefunden.
Ein 1. guter Schritt ist aber, dass du mit Rico klarkommst (ich wollte erst "verstehst" schreiben, aber das trifft noch nicht zu).
Ich bin ebenfalls der Meinung das es noch viel Geduld benötigt und ... ich weiß nicht wie man es nennen soll:
Man müsste mal loslassen. Einfach ein paar Monate seine Überzeugungen loslassen um Andere zu verstehen.
Ich war vor einem halben Jahr so sehr vom Plan B überzeugt, dass ich mit deinen Gedanken nichts anfangen konnte... ich fühlte mich angegriffen. Nun, ich bin immernoch vom Plan B überzeugt in so weit, wie ich ihn verstehe. Letzendlich ist das Thema um das es sich handelt, ein Thema der wirtschaftlichen Organisation einer Gesellschaft. Aber ich verstehe dich nun besser.
Bin aber kein Experte um da etwas sagen zu können.
Letzendlich, davon bin ich überzeugt, kommt es sowieso auf die Menschen an wie dieses Instrument genutzt wird.
Mit einem Hammer kann man Dinge aufbauen, aber auch zerstören.
Dieses System fördert, so wie es jetzt ist, die Kultur der Zerstörung.
Ein Plan B würde in dieser Kultur, denke ich, ebenfalls ... vergewaltigt werden, auch wenn Popp usw. der Meinung wäre, dass es ein Instrument, ein System wäre, was man hier integrieren könnte.
Das Problem ist schwierig, Erich Fromm erkannte es schon:
Er war der Meinung das es nicht mit den beiden Extremen geht.
Es gibt die einen, die der Meinung sind, dass sich das System ändern müsse, und die Menschen würden sich ändern. Die anderen wollen die Menschen ändern und hoffen, dass sich der Rest von allein löst, aber man braucht beides.
Ja, vielleicht brauchen wir ein BGE, unabhängig davon ob es 100 Jahre oder nur 20 Jahre funktioniert. Wir bräuchten es um den Menschen die Sicherheit zu gewähren, um sich wiederzuentdecken.
Wenn ich Gerald Hüther verstand, hat sich der Mensch damals zum Menschen entwickelt, weil man den Nachfahren die nötige Sicherheit geschenkt hatte um ihr Potenzial zur Entfaltung zu bringen, ihre Kreativität zu entwickeln. Wir leben heute im Krieg. Viele von uns stehen auf und kämpfen mindestens 8 Std. 5 mal in der Woche um's überleben.
Das führt höchstens zu Spezialisierungen, aber nicht zu neuen Enwicklungen. Wir brauchen Sicherheit (Geld) und Freiheit sowie Liebe (Respekt, Anerkennung, Verständnis, Empathie) um uns wirklich frei entfalten zu können um das möglichst Beste zu schaffen.
Vielleicht seit ihr zu wenige. Du, Popp, Hörmann und Albrecht usw. ... vielleicht seit ihr zu stumpfsinnig und braucht Input von unbefleckten Menschen... neue Gedankenanstöße. Aber die kriegen und finden wir nur, wenn diese Menschen befreit werden.
Diese Leute haben eines gemeinsam. Sie sind alle sympathisch, haben rethorische Fähigkeiten (Albrecht nicht ganz so wie Popp) und benutzen einfache Parolen und Meme die nicht hinterfragt werden. (obowhl die das lustigerweise Anderen immer vorwerfen).
Und genau mit ihren eigenen Waffen muss man sie schlagen.
Man muss sie fragen was mit Leuten passiert die kein Schwundgeld benutzen wollen und Gold oder andere Währungen benutzen, was mit Leuten passiert die ihr Schwundgeld in Sachwerte retten wollen, was passiert wenn man freiwillig mit anderen vereinbart Zinsen zu bekommen oder zu zahlen, oder was passiert wenn man seinen Grund und Boden nicht für die sozialistische Presse hergeben möchte. Ob man die Leute zwingt mitzumachen und sie bestraft oder sogar einsperrt, wenn sie nicht mitmachen wollen beim "Plan B". Nur so kann man diese Leute mundtot machen. Weil sie wissen dass ihr "Plan" nur mit Gewalt funktioniert und wenn alle Schlupflöcher mit staatlicher Gewalt dicht gemacht werden. Dass man die Leute mit Zwang per Gesetz im Schwundgeld halten muss und ihnen verbieten (und auch bestrafen) muss wenn sie nicht Plan B konforme freiwillige Verträge eingehen.
Und was vielen Plan B Anhängern nicht bewusst ist: Das Geld flieht dann ja in Sachwerte, um der Entwertung/dem Abzug zu entgehen. Das geben die ja auch zu, deshalb wollen sie diverse Investitionen regulieren/verbieten. Aber dann sucht sich das Schwundgeld eben andere Sachwerte!! Letztendlich würden ÜBERALL Blasen entstehen, also müsste man die komplette Wirtschaft und alles was irgendwie als Wertaufbewahungsmittel dient (selbst Nahrungsmittel wenn Immobilien und Gold wegfielen) hochgradig sozialistisch durchregulieren. Denn sonst würde die Flucht in zB Nahrungsmittel diese völlig unbezahlbar machen. Es würden so dramtisch das klingt, Leute verhungern. Der Plan B würde also entweder binnen weniger Tage zusammenbrechen, oder wenn die wirklich alles durchregulieren und planen würden, erst mal einige Monate HARDCORE(!)-Sozialismus bedeuten (und dann auch zusammenbrechen).
Und genau das müssen die Anhänger endlich verstehen, sonst geht das ganze wirklich übel aus.
Nur so kann endlich deutlich gemacht werden, dass (obowhl diese Leute es nicht böse meinen), hier ganz unverfroren eine Diktatur beweorben wird.
Es grüßt ein ehemaliger Zinskritiker und Popp Anhänger. (Es ist also nicht unmöglich das ganze nochmal kritisch zu hinterfragen und seine Einstellung zu ändern)
Da geht es mir genauso wie dir. Fand den Popp und seine "Ideen" vorher auch sympathisch bis ich seinen Plan B gelesen hatte. Das kommunistische Manifest lässt grüssen.
Roland Baader hat mir völlig die Augen geöffnet mit dem Satz der mich mein ganzes Leben verfolgt: "Verbote bringen nichts. Jeder der etwas verbietet verfolgt mit diesem Verbot die eigenen Ziele." - Zitat von Unbekannt
Aber immer wenn jemand utopische Fantasiegebilde herbeischwafelt kommen die Geplagten und gehen demjenigen auf den Leim. Der Mensch sehnt sich halt nach einer Illusion an die er sich klammern kann, um mit der Realität besser klarzukommen. Religion lebt von exakt den gleichen Bedürfnissen/Ängsten.
Ich finde, ihr könntet bei einigen Beispielen mit optischen Hilfsmitteln arbeiten (vielleicht beim nächsten Gespräch). Ein Flipchart oder eine simple Tafel zum drauf los schreiben und zeichnen. Mitunter hilft das auch eine Gesprächssituation zu fixieren - ich denke da an das wiederholte Beispielswitchen von R.A. zwischen Äpfeln - jetzigem Geld und fließenden Geld.
Das war ja von mir so geplant im Studio in München. Aber Rico wollte unbedingt einen neutralen Ort. Ich habe aber schon zugestimmt weitere Sendungen zu machen. Er will auch.
Lieber Oliver,
Deine Argumentation ist durchaus stringent.
Aber ich denke, Deine Grundprämisse ist falsch:
"abzinsen" kann man nur in einem Geldsystem in dem es sowas wie Zins gibt. Also in einem Geldsystem in dem die Geldmenge durch den Zins zwangsläufig exponentiell ansteigt.
Beim PlanB ist die Geldmenge aber konstant. Da kannste nix abzinsen - es gibt keine Zinsen.
Da das Axiom Deiner Argumentation somit offenbar hinfällig ist, solltest Du das ganze Ding nochmal unter dieser Prämisse überdenken, finde ich.
Und jetzt mal ein Gedankenexperiment zur Güte: :o)
Angenommen, die ganze Welt würde jetzt staatenlos ein Gesellschaftsystem haben, dass auf dem libertären Gedanken a la Janich basiert, den Du propagierst.
Dann müsste ich mich um jeden Firlefanz selber kümmern: Security, Infrastruktur (wo krieg ich den Strom her, z.B.) usw. Usw. Usw. *grusel*
In einer solchen Gesellschaft wäre ich einer der ersten, der rumfragt "Hey, wer will mit mir PlanB ausprobieren? Ich bin dabei!".
Denn pure Libertärität - hier habe ich bewusst die Formulierung mit -ismus vermieden ;o) ist ein starkes Tröppsche, was pur kaum zu genießen ist, IMHO.
Denn ich bin eine faule Sau. Ich will mir nicht - und als Geek (ich bin ziemlicher Fachidiot, ich bin Softwareentwickler) - habe ich nicht das Wissen und die administrativen Fähigkeiten, mich um alles selber zu kümmern.
Ich könnte allenfalls die dazu nötigen Programme schreiben.
Also würde ich das tun, wovon ich denke, das es für mich das beste ist: PlanB ist ein Rundumsorglospaket. Also für mich. Mein Häuschen/Grundstück wäre so klein, dass ich nichts dafür bezahlen müsste, sondern nochwas dazu bekäme.
PlanB ist doch voll kompatibel mit Deiner Idee: Libertär als Gesellschaftsbetriebssystem, und dann PlanB als App nachladen *gg* ;o)
Ich würde Teil einer Gesellschaft, die nicht den Homo Ökonomikus vergöttert, und in der das Wort "Spiritualität" kein böses Wort mehr ist ;o), Religion keine Rolle spielt (meiner Ansicht nach hört Spiritualität genau da auf, wo Religion anfängt. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll), sondern mit Menschen zusammenleben, denen die eigentlich angeborene Fähigkeit Empathie noch nicht aberzogen wurde.
Klar, PlanB wird am Anfang nicht perfekt sein. Aber ich denke halt wie ein Programmierer: Man muss einen Anfang finden, und dann kann man ja nachbessern. So wie in
http://en.wikipedia.org/wiki/Agile_software_development
Ouha - für einen Kommentar in einem Forum ist das jetzt doch etwas lang geworden - sorry.
Viele liebe Grüße aus dem Taunus
waldbaer
1. Doch abzinsen kann ich immer, egal ob man den Zins verbietet. Er drückt nur die Zeitpräferenz aus.
2. Nein, man muss ich um (fast) nix kümmern, genausowenig wie ich wissen muss wie ein Auto gebaut wird, ich suche mir einfach eines aus.
Lieber Waldbär,
ausgehend von Deiner Annahme, wir hätten ein libertäres "Betriebssystem": Was würdest Du denn mit Leuten wie mir machen, die eben die "Plan B"-App NICHT "laden" wollen? Also KEINE Beiträge dazu leisten wollen sehenden Auge der Tatsache, auch nichts zu bekommen? Und angenommen, diese "Nichtmitmacher" wären alle wohlhabend? Nochmals angenommen, die "Plan B" Befürworter wären alle eben nicht reich und könnten also selbst keine Beiträge leisten (da sie sich im Gegenteil erhoffen, noch welche zu bekommen - siehe Deine Bemerkung oben: "Häuschen/Grundstück wäre so klein, dass ich nichts dafür bezahlen müsste, sondern nochwas dazu bekäme")? Eines sollte in (D)einem libertären System ja wohl klar sein: Zwang gibt es eben keinen. Wie willst Du dieses Problem aber OHNE ZWANG lösen?
Grüße aus de Palz
Peter
Diese Plan-B Apologeten widersprechen sich im Grunde selbst. Einerseits kritisieren sie die Geldschöpfung der Banken aus dem Nichts, andererseits befürworten sie ein BGE, finanziert durch Geldscjhöpfung aus dem Nichts.
Einer der besten/wichtigsten Artikel von Herrn Janich.
Und zwar deshalb, weil es mir so vorkommt, als wenn sehr viele von den angeblich "Aufgewachten", die ich als Pdeudoaufgewachte/Pseudoaufgeklärte bezeichne, genau auf diesen Mumpitz hereinfallen und ihn weiterverbreiten.
Die Masse der Pseudoaufgekärten hat zwar irgendwie gemerkt, daß etwas nicht stimmt, oder fühlt sich von Haus aus immer benachteiligt, und liest begierig sozialistisches Gedankengut (daß selbstverständlicherweise nicht so bezeichnet wird) wie Zinskritik oder BGE und geht dann damit internetweit hausieren, ist aber grundsätzlich fanatisch staats- und systemgläubig bis in den Tod. Sprich, es sind allesamt Ideologen, also Menschen, die anderen Menschen ihr Weltbild aufzwingen wollen, weil es nur dann "funktioniert" (also eine kurze Existenzchance hat), wenn alle mitmachen.
Und deshalb glaube ich, daß das Auseinandernehmen solcher Ideologien wie des Plan B durch logische Analytiker wie Herrn Janich unglaublich wichtig sind, weil diese Szene der Unfähigen und Korrupten (weil sie aus Leuten besteht, die entweder nicht kapieren (wollen), warum ihr Modell nicht ohne Zwang funktionieren kann, oder die genau wissen, daß es so ist, aber es bewußt verschweigen, weil die Masse mit der Schlaraffenlandillusion BGE anlocken wollen.
Und wenn die Pseudoaufgewachten nicht solchen Ideologien hinterherrennen, daß ist es die Illusion, daß Deutschland und die "soziale Marktwirtschaft" in Kombination mit der heiligen Demokratie quasi die Ideallösung war, ist und wäre und nur der böse Euro und die EU zum Untergang führen/geführt haben. Die kapieren einfach nicht, daß gerade für Spätmerker (und dazu zähle ich ich mich auch bis zu einem gewissen Grad dazu) nichts besseres passieren konnte als der Euro und die EU, weil sie ein Brandbeschleuniger und Vergrößerungsglas sind. Die beiden erleichtern das Erkennen der Fehler im System. Und wer nicht ideologisch denkt, wird erkennen, daß es vorher nicht anders lief, nur weniger auffällig und weniger schnell.
Es gibt (auch für mich) noch viel zu entdecken/lernen - v.a. wer warum welche Ideologie durchzudrücken versucht bzw. das in der Vergangenheit "erfolgreich" geschafft hat, v.a. die Hintermänner. Aber das Verstehen des Geldsystems ansich und des herrschenden mit seinen Fehlern ist mit der wichtigste Schritt dabei, um erstens den Rest zu verstehen und zweitens nicht auf solche Scharlatanerien hereinzufallen, egal, ob sie nun von einer "Bewegung aus de Volke" stammt oder von (zukünftigen) offiziellen, staatlichen Rettern als Wort der Rettung verkündet wird.
Hallo Oliver, eine Frage an Sie:
Uns allen ist wahrscheinlich noch im Gedächtnis, dass nach der Umstellung auf den Euro die Preise in den Restaurants fast die gleichen waren wie vorher, nur mit einem anderen Währungszeichen dahinter. Viele Branchen haben über Nacht ihre Preise drastisch erhöht.
Sie haben ausgerechnet, dass wir 70% unseres Einkommens an den Staat abliefern - ein Betrag, den niemand mit klarem Verstand noch rechtfertigen kann. Wenn alle Abgaben komplett gestrichen würden, könnte z. B. ein Angestellter statt 3.000 € monatlich 10.000 € verdienen. Rein rechnerisch. Nun stöhnen alle Unternehmer über die Lohn- und Lohnnebenkosten und sind dankbar für jeden Euro, den sie dort sparen können.
Wie schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass bei Abschaffung der Pflichtversicherungen und Senkung/Abschaffung der Steuern die Arbeitgeber einfach viel weniger ausbezahlen?
Die ist null, sonst würden sie ja heute schon weniger zahlen. Die Unternehmen zahlen die Produktivität plus Gewinnmarge. An wen das Geld geht, ist dem Unternehmer egal. Dass beide Seite immer jammern gehört zum Handwerk.
Hey Oli,
hatte Dir kürzlich schonma auf Facebook geschrieben.Ich bin der(seit 4 Jahren cleane)drogensüchtige Hartz 4ler,der TROTZDEM geschnallt hat,dass die Privatrechtsgesellschaft die Lösung wäre.Ich wollte Dir nochma Danke sagen,dass Du mir den Plan B mal verständlich gemacht hast.Ich hab den Libertarismus schon verstanden,nur durch Deine Utube Videos.Du erklärst das schon echt verständlich.Ich hab nichtmal n Abschluß und kapiers.Deine beiden Bücher hab vor kurzem innerhalb einer Woche durchgelesen,Dein Schreibstil ist einmalig,weil Du die Leser persönlich ansprichst...
Ich bin durch 9-11 sozusagen aufgewacht,und habe danach lange und gründlich recherchiert,und bisher bist Du der Einzige,der ALLE Fakten anspricht,nicht wie z.B.Ken Jebsen,dem ich kürzlich auf Facebook mal wieder ans Herz gelegt habe,sich endlich einer Diskussion mit Dir zu stellen.Und stell Dir vor:Er schreibt zurück,dass er Dich schon längst getroffen hätte.Du hast ihn nicht überzeugt.Und außerdem seist Du doch nicht auf IHN angewiesen,da Du ohnehin eigentlich zum Jauch gehörst.Ernsthaft...
Ich hab ihm gesagt,ihr gehört BEIDE zum Jauch,wo ihr dann mal über seine absurden Thesen reden könnt.
Kapitalismus ist unmenschlich sagt Ken...
Oh Mann
Also,danke für Deine Arbeit,mach weiter so,
Chris
Ich habe mit Ken Jebsen noch nicht ein Wort geredet, nur mal auf FB angeschrieben. Auf den Mahnwachen bin ich mal an ihm vorbeigegangen.
Aber ist ja interessant, dass er damit zugibt, dass er nur Leute einlädt, die seiner Meinung sind. Das ist schlimmer als die Mainstream-Medien.
Meinen kritischen Kommentar zu Jean Ziegler hat Ken Jebsen blockiert. Meinungsfreiheit my ass...
Hallo Oliver,
ich habe mir das Video angeschaut. Ich kenne jetzt auch schon etwas mehr die Libertären ansichten. Welches Geldsystem würdest du einführen. Ich denke es sind mehrer konkurrierende Systeme!? Also könnte ja auch der Plan B ins rennen gehen. Wenn es aber vorgeschrieben ist dann sollte man schon überlegen wem es nützt. Das heutige Geldsystem gekoppelt mit den Staaten nützt den Banken. Ich mach einfach eine Bank auf das ist das beste heutzutage.
Jetzt zu meiner Kritik an deiner Kritik. Deine Rechnung ist mit -10 und nicht -10%. Das ist ein mathematischer Unterschied, und den würde ich nicht so abtun wie du es machst. Weil ist wird nie 0 sondern geht nur gegen 0. 0 ist der Grenzwert.
Dann denke ich hast du das mit dem Land nicht verstanden. Ich habe es anders verstanden. Rico meinte Das nur die Geld für Ihr Land abgeben müssen, welche mehr Besitzen als der Durchschnitt. Also wenn ich 1000m² besitze und der Schnitt bei 5000m² liegt muss ich nichts bezahlen, sondern bekomme sogar Geld. Das musst du dir nochmal anschauen, weil das entscheidend ist im Modell.
Heutzutage zahlt man auch schon Grundsteuer und trotzdem kaufen welche Grundstücke.
Ich verstehe jetzt deinen Zweifel nicht. Bis zu einer bestimmten größe brauch ich keine Abgaben machen.
Ich schau es auch nochmal genauer nach.
Natürlich würde ich nichts vorschreiben sondern freier Wettbewerb. Das alle was kriegen ist unmöglich.
Wir brauchen keinen Wettbewerb, sondern Kooperation.
Wettbewerb ist etwas für Psychopathen, die dort ihre Regeln auf Kosten der anderen auslegen. Das müssten wir doch schon mal gelernt haben.
Und noch einmal Wettbewerb, der immer zu einer Konzentration der Sieger führt und diese immer mächtiger werden lässt. So beginnen Macht und Herrschaft sich über ihre Strukturen aus zu dehnen.
Dort kriegen wenige fast alles und viele fast nichts.
Unsinn. In Unternehmen kooperiert man ja. Aber es gibt eben mehrere, die an einer Lösung arbeiten. Und entweder man setzt - wie sie das wollen - es mit Gewalt durch (= staatlich = kriminell) oder man bertraut auf gewaltlose freiwillige Verträge = Privatrechtsordnung = Gehirnzellen nötig, um das zu verstehen. Lesen Sie ein einfach mal ein gutes Buch.
Tja, Oliver Janich, sie müssen schon sehr fantasiebegabt sein, um aus meinem vorigen Beitrag heraus zu lesen das ich für Staat sei, das bin ich nicht.
Auch nicht für die Betreuungsorganisation BRD mit ihren staatsähnlichen Strukturen.
Allerdings sehe ich in ihrem Konzept eines freien Wettbewerbs keine Alternative, ist diese doch wieder eine Machtstruktur in einer anderen Farbe, in der Profitgier und machtbesessene Menschen sich durchsetzen werden und die Menschen für sich arbeiten lassen, so wie heute und das ist nicht der Sinn des Lebens.
Die freie Marktwirtschaft ist eine Mogelpackung, genauso wie es staatliche oder andere Machtstrukturen sind, eigentlich ziemlich leicht dirchschaubar.
Der Mensch kann sein kreatives Potential nur in Freiheit umsetzen und der Zivilisation das zurückgeben was er von ihr bekommen hat, Freiheit und Fortschritt.
Tja, Oliver Janich, sie müssen schon sehr fantasiebegabt sein, um aus meinem vorigen Beitrag heraus zu lesen das ich für Staat sei, das bin ich nicht.
Auch nicht für die Betreuungsorganisation BRD mit ihren staatsähnlichen Strukturen.
Allerdings sehe ich in ihrem Konzept eines freien Wettbewerbs keine Alternative, ist diese doch wieder eine Machtstruktur in einer anderen Farbe, in der Profitgier und machtbesessene Menschen sich durchsetzen werden und die Menschen für sich arbeiten lassen, so wie heute und das ist nicht der Sinn des Lebens.
Die freie Marktwirtschaft ist eine Mogelpackung, genauso wie es staatliche oder andere Machtstrukturen sind, eigentlich ziemlich leicht dirchschaubar.
Der Mensch kann sein kreatives Potential nur in Freiheit umsetzen und der Zivilisation das zurückgeben was er von ihr bekommen hat, Freiheit und Fortschritt.
Tja, Oliver Janich, sie müssen schon sehr fantasiebegabt sein, um aus meinem vorigen Beitrag heraus zu lesen das ich für Staat sei, das bin ich nicht.
Auch nicht für die Betreuungsorganisation BRD mit ihren staatsähnlichen Strukturen.
Allerdings sehe ich in ihrem Konzept eines freien Wettbewerbs keine Alternative, ist diese doch wieder eine Machtstruktur in einer anderen Farbe, in der Profitgier und machtbesessene Menschen sich durchsetzen werden und die Menschen für sich arbeiten lassen, so wie heute und das ist nicht der Sinn des Lebens.
Die freie Marktwirtschaft ist eine Mogelpackung, genauso wie es staatliche oder andere Machtstrukturen sind, eigentlich ziemlich leicht dirchschaubar.
Der Mensch kann sein kreatives Potential nur in Freiheit umsetzen und der Zivilisation das zurückgeben was er von ihr bekommen hat, Freiheit und Fortschritt.