Zinskritik: Kollegah, so funktioniert das Geldsystem! Die Neue Weltordnung in der Wahrheitsbewegung

Kleine Anmerkung zum islamischen Zinsverbot: Islamische Banken verlangen keinen Zins, aber eine "Bearbeitungsgebühr" oder andere Formen des Aufschlags, also im Grunde auch Zinsen.
Hier ein Auszug der KT-Bank:
"Beispiel Kreditgeschäft:
Die KT Bank AG verleiht kein Geld gegen Zins, sondern finanziert für ihre Kunden den Erwerb von Konsum- oder Investitionsgütern. Dazu kauft die KT Bank AG das entsprechende Gut direkt vom Händler und verkauft es mit einem individuell vereinbarten Gewinnaufschlag an den Kunden weiter. Der Kunde zahlt den Rechnungsbetrag in mehreren Ratenzahlungen an die KT Bank AG." (https://www.kt-bank.de/islamic-banking/hintergrund/)

Allgemein zur Zinskritik: Das ist alles klar und ich kenne die Zinskritik von Müller, Popp etc. nicht im einzelnen, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die so blöd sind und generell am Zins Kritik üben (also etwa in dem Fall, wenn ich Ihnen Geld leihen würde). Ich vermute, dass es sich da um ein Missverständnis handelt. Meiner Meinung nach richtet sich diese (oder deren) Zinskritik einzig und allein auf Zinsen auf das von Banken erzeugte Schuldgeld. Und zwar aus folgendem Grund:
Nehmen wir an, tatsächlich alles Geld (bzw. Zahlungsmittel) eines Wirtschaftsraums würde als Schulden - gedeckt durch das Versprechen zur Rückzahlung - geschöpft (vernachlässigen wir die kleine Summe Geld, die frei im Umlauf ist - was z.B. durch Schuldenschnitt passiert), dann würde eine Menge X kursieren, die als Zahlungsmittel fungiert - und teilweise, z.B. für Steuern, auch verpflichtend eingesetzt werden muss. Die Menge X entspricht exakt den Schulden, also dem Rückzahlungsversprechen. Wird aber von den Geldschöpfern Zins erhoben, steigt die Menge der Rückzahlungsversprechen im Verhältnis zur Menge der Zahlungsmittel stetig an. Egal, ob nun weiter fleißig Geld erzeugt wurde, weil Kredite nachgefragt werden oder nicht, die Schere zwischen im Umlauf befindlichen Zahlungsmitteln und Rückzahlungsversprechen geht kontinuierlich auseinander - es sei denn, die Bank nähme auch Stühle (um mal bei dem Beispiel zu bleiben), was aber die Bank nur in Ausnahmefällen macht (bei einer Insolvenz z.B., um die Sachwerte sogleich wieder in Geld zu liquidieren, um den Schuldschein zu begleichen - womit es prinzipiell egal ist, ob das der Unternehmer oder im Falle der Insolvenz die Bank macht - das Geld wird aus der Umlaufmenge genommen.
Richtig ist zwar, dass die Produktivität den Zins eigentlich mit abdeckt, aber nicht in Form von Zahlungsmitteln.

Insofern könnte man die Zinsen auf Fiatmoney auch als vorprogrammierte volkswirtschaftliche Zahlungsunfähigkeit definieren. Denn natürlich kann jeder einzelne im System prinzipiell seine Produktivität in Liquidität umwandeln, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, doch in Summe nicht, da das Geld immer aus anderen Schuldverhältnissen stammt und in Summe die Menge des geschuldeten Geldes im Verhältnis zum im Umlauf befindlichen Geld anwächst.
Deshalb zielt meiner Meinung nach diese Art der Zinskritik auch nicht darauf, Zins generell als unmoralisch darzustellen (wie im Islam beispielsweise), sondern zeigt auf, dass der Zusammenbruch einer Währung unweigerlich durch die vorprogrammierte größer werdende Liquiditätslücke erfolgen muss. Und die hängt tatsächlich mit dem Zins zusammen.

So oder so ähnlich wird es jedenfalls von Paul C. Martin beschrieben, wobei da noch mehr Aspekte eine Rolle spielen. Kurzer Überblick findet sich auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus
Besser noch ein Auszugs-PDF aus Martins "Der Kapitalismus - ein System, das funktioniert": http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der-Kapitalismus.pdf
wo Martin das System (er bezeichnet es nunmal als "Kapitalismus" - man muss dieser Definition nicht zustimmen) als eine Art Kettenbriefsystem beschreibt.

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Reiner says:

29. September 2017 at 18:30

Kleine Anmerkung zum islamischen Zinsverbot: Islamische Banken verlangen keinen Zins, aber eine "Bearbeitungsgebühr" oder andere Formen des Aufschlags, also im Grunde auch Zinsen.
Hier ein Auszug der KT-Bank:
"Beispiel Kreditgeschäft:
Die KT Bank AG verleiht kein Geld gegen Zins, sondern finanziert für ihre Kunden den Erwerb von Konsum- oder Investitionsgütern. Dazu kauft die KT Bank AG das entsprechende Gut direkt vom Händler und verkauft es mit einem individuell vereinbarten Gewinnaufschlag an den Kunden weiter. Der Kunde zahlt den Rechnungsbetrag in mehreren Ratenzahlungen an die KT Bank AG." (https://www.kt-bank.de/islamic-banking/hintergrund/)

Allgemein zur Zinskritik: Das ist alles klar und ich kenne die Zinskritik von Müller, Popp etc. nicht im einzelnen, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die so blöd sind und generell am Zins Kritik üben (also etwa in dem Fall, wenn ich Ihnen Geld leihen würde). Ich vermute, dass es sich da um ein Missverständnis handelt. Meiner Meinung nach richtet sich diese (oder deren) Zinskritik einzig und allein auf Zinsen auf das von Banken erzeugte Schuldgeld. Und zwar aus folgendem Grund:
Nehmen wir an, tatsächlich alles Geld (bzw. Zahlungsmittel) eines Wirtschaftsraums würde als Schulden - gedeckt durch das Versprechen zur Rückzahlung - geschöpft (vernachlässigen wir die kleine Summe Geld, die frei im Umlauf ist - was z.B. durch Schuldenschnitt passiert), dann würde eine Menge X kursieren, die als Zahlungsmittel fungiert - und teilweise, z.B. für Steuern, auch verpflichtend eingesetzt werden muss. Die Menge X entspricht exakt den Schulden, also dem Rückzahlungsversprechen. Wird aber von den Geldschöpfern Zins erhoben, steigt die Menge der Rückzahlungsversprechen im Verhältnis zur Menge der Zahlungsmittel stetig an. Egal, ob nun weiter fleißig Geld erzeugt wurde, weil Kredite nachgefragt werden oder nicht, die Schere zwischen im Umlauf befindlichen Zahlungsmitteln und Rückzahlungsversprechen geht kontinuierlich auseinander - es sei denn, die Bank nähme auch Stühle (um mal bei dem Beispiel zu bleiben), was aber die Bank nur in Ausnahmefällen macht (bei einer Insolvenz z.B., um die Sachwerte sogleich wieder in Geld zu liquidieren, um den Schuldschein zu begleichen - womit es prinzipiell egal ist, ob das der Unternehmer oder im Falle der Insolvenz die Bank macht - das Geld wird aus der Umlaufmenge genommen.
Richtig ist zwar, dass die Produktivität den Zins eigentlich mit abdeckt, aber nicht in Form von Zahlungsmitteln.

Insofern könnte man die Zinsen auf Fiatmoney auch als vorprogrammierte volkswirtschaftliche Zahlungsunfähigkeit definieren. Denn natürlich kann jeder einzelne im System prinzipiell seine Produktivität in Liquidität umwandeln, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, doch in Summe nicht, da das Geld immer aus anderen Schuldverhältnissen stammt und in Summe die Menge des geschuldeten Geldes im Verhältnis zum im Umlauf befindlichen Geld anwächst.
Deshalb zielt meiner Meinung nach diese Art der Zinskritik auch nicht darauf, Zins generell als unmoralisch darzustellen (wie im Islam beispielsweise), sondern zeigt auf, dass der Zusammenbruch einer Währung unweigerlich durch die vorprogrammierte größer werdende Liquiditätslücke erfolgen muss. Und die hängt tatsächlich mit dem Zins zusammen.

So oder so ähnlich wird es jedenfalls von Paul C. Martin beschrieben, wobei da noch mehr Aspekte eine Rolle spielen. Kurzer Überblick findet sich auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus
Besser noch ein Auszugs-PDF aus Martins "Der Kapitalismus - ein System, das funktioniert": http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der-Kapitalismus.pdf
wo Martin das System (er bezeichnet es nunmal als "Kapitalismus" - man muss dieser Definition nicht zustimmen) als eine Art Kettenbriefsystem beschreibt.

OLIVER JANICH INVESTIGATIV